Terrified...

 What´s going on? Where am I?

 

Times of Change


Last weekend I visited my grandparents for the last time. After the death of my grandmother last year, the house was sold and all the art was moved into a storage room. It was very strange to see those familiar places, already almost empty. The storage room was then full of all those items, that I have seen since I was a small boy.

On the next day, we celebrated the 80th birthday of the other side's grandpa. We had cake until we could not see clearly anymore and as a finish drank a Cognac from 1959, the year of my grandparents' wedding.

Today then, the moving company came and picked up all my belongings. They are now on their way to the US, (never?) to return again...

Times of Change...


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Sie ist da!


Heute am 22.2.13 um kurz vor 12h wurde Noemi geboren.

Willkommen im Leben! Wir sind froh, dass du da bist.


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Hannah Arendt sagt:


Am 17. August 1946 in einem Brief an den Philosophen Karl Jaspers über den Holocaust: „Für diese Verbrechen gibt es keine angemessenen Strafen mehr. Göring zu hängen ist zwar notwendig, aber völlig inadäquat. Das heißt, diese Schuld, im Gegensatz zu aller kriminellen Schuld, übersteigt und zerbricht alle Rechtsordnung. Dies ist auch der Grund, warum die Nazis in Nürnberg so vergnügt sind, sie wissen das natürlich. Ebenso unmenschlich wie diese Schuld ist die Unschuld der Opfer. So unschuldig wie alle miteinander vor dem Gasofen waren, der widerwärtigste Wucherer nämlich so unschuldig wie das neugeborene Kind, weil kein Verbrechen eine solche Strafe verdienen kann, so unschuldig sind Menschen überhaupt nicht. Mit einer Schuld, die jenseits des Verbrechens steht, und einer Unschuld, die jenseits der Güte und der Tugend liegt, kann man menschlich-politisch überhaupt nichts anfangen. Dies ist der Abgrund, der sich vor uns schon 1933 öffnete, und in den wir nun hineingeraten sind."

Das musste ich mir mal kurz festhalten.


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Hand zurück!


Ich hab sie wieder, meine rechte Hand.

Ich hab sie so lieb, meine rechte Hand.

Sie tut mir noch weh, meine rechte Hand.

Die freundliche Doktorin (Fr. Borys, habe ich das wirklich richtig gehört!?) wirft einen kurzen Blick auf die Aufnahmen, auf denen meine Knochen, in hauchdünne Scheiben geschnitten, abgebildet sind und sagt "Gut!" und nimmt den Verband ab.

Ich erwarte ja nicht, dass die Gibsabnahme von einem Trommelwirbel begleitet wird oder von einem Trompetensolo zum Finale geführt wird, aber ich habe gerade 2 Monate härteste Entbehrung hinter mir, einen Arm, der auf die Hälfte zusammengeschrumpft ist und sich anfühlt, als ob er einer Schaufensterpuppe geklaut wurde und in einem unachtsamen Moment ausgetauscht wurde. Wenigstens in die Trillerpfeife hätte sie blasen können.

Sei dem wie es ist, damit habe ich meinen dritten Bruch hinter mir, wenn man von der Reha-Phase die noch folgen wird absieht. Diesmal allerdings ohne sichtbare Folgen. (oder zumindest nur vorrübergehenden, den die Haut, welche sich unter dem Gips verborgen hielt, ist so grindig, dass hier glaub ich niemand eine nähere Beschreibung lesen will...)

Wer also schon die ganze Zeit gewartet hat, mal wieder mit mir Armdrücken zu machen, der kann sich absofort wieder auf die Warteliste setzen lassen.

Howdi-Ho.


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24 Stunden


Samstag, 23.5.2009

Yokohama, 14h Jakob geht zusammen mit Motohiro und dessen Freundin Kanae am Hafen in Yokohama spazieren. Das Wetter ist leicht drueckend, aber gut. Viele Leute haben sich fuer die Feier “150 Jahre Hafenoeffnung” versammelt. Dazu ist auch eine kleine Gruppe von japanischen Trommlern da, die ihr Koennen unter freiem Himmel zeigen.

Kitakyushu, 14h Yuko sitzt zu Hause und lernt. Sie moechte im Oktober die Pruefung zur Japanischlehrerin ablegen. Da sie aber viel beschaeftigt ist, hat sie haeufig kaum Zeit zu lernen und ist bereits im Verzug mit ihren Materialien. An diesem Sonntag ist Jakob in Tokyo und ihre Mutter arbeiten und sie hat ihre Ruhe.

Fukuoka, 14h Fritzie aka Min-Song ist in der Universitaet. Es ist Wochenende und gutes Wetter, aber er hat ein Wirtschaftsseminar belegt, dass im Block am Wochenende stattfindet. Die Inhalte sind anspruchsvoll, erstrecht da sie auf japanisch vermittelt werden und er fuehlt sich gefordert und ist hochkonzentriert.

Fukuoka, 14h Michel ist in Tenjin unterwegs. Er hat keinen Bock auf Japan, kein Bock auf sein Zimmer, eigentlich gar keine Lust auf irgendetwas und es kommt ihm fast alles was er tut sinnlos vor. Um nicht weiter darueber nachdenken zu muessen hat er sich mit Freunden aus dem Karate getroffen und ist in der Innenstadt unterwegs.

Kreta, 8h Enzio ist gerade von seinem morgendlichen Bad zurueckgekommen. Im Zeltlager sind inzwischen die meisten schon wach und treffen Vorbereitungen zum Fruehstueck. Es ist der letzte Tag in Griechenland, am Nachmittag wird es wieder in Richtung Heimat gehen und er war noch ein letztes Mal im nahe gelegenen Meer baden.

Stuttgart, 7h Angelika liegt im Bett. Sie ist bereits seit einiger Zeit wach und liegt mit halbgeoeffneten Augen da. Sie ist noch immer etwas von der Erkaeltung geschwaecht, die sie fuer die letzten Tage niederdrueckte. Sie wird noch einige Zeit so verharren, aber geht in Gedanken bereits die Dinge durch, welche sie heute zu erledigen hat.

Muenchen, 7h Taimour schliesst die Clubtuer ab und macht sich auf den Heimweg. Die Party lief gut und er konnte bis zum Morgen offen lassen. Jetzt wird er sich erstmal aufs Ohr hauen. Am Abend ist die naechste Feier, diesmal zu seinem Geburtstag, der vor zwei Tagen war. Am See mit Bootsfahrt wird die bestimmt cool. Er laechelt zufrieden.

Muenchen, 7h Antonia schlaeft. Gestern hat sie mit ihren Freundinnen bis um 1h gefeiert und es hat viel Spass gemacht. Sie muss aber auch fuer die Klausur am Montag lernen , was ihr schon am Abend auf dem Gewissen lastete und sie auch jetzt in ihre Traumwelt verfolgt. Sie kraeuselt die Nase als sie im Traum einen Gang in verzerrter Perspektive entlangeilt.

Kairo, 8h Hanna sitzt am Fruehstueckstisch und hat einige Briefe vor sich ausgebreitet. Gerade ist die Putz- und Buegelfrau hereingekommen und Hanna begruesst sie freudig und unterhaelt sich mit ihr. Interessiert hoert sie sich die Neuigkeiten an, welche die Aegypterin ihr erzaehlt, waehrend sie von ihrem Marmeladenbrot abbeist.

London, 6h George macht Liegestuetzen. Seit letzter Woche hat er wieder angefangen richtig intensiv zu tranieren. Ohne Ruecksicht auf seine Muskeln, die noch vom Muskelkater des Vortages schmerzen stemmt er sich zu den Toenen brasilianischer Heavy-Metal-Musik in die Hoehe. And sixtyfive, sixtysix, sixtyseven…

Daramsalah, 10.30h Sivadas Das oeffnet die Augen und blickt in die Runde vor sich. Vor ihm sitzen 5 seiner augenblicklichen Schueler, einige mit geschlossenen Augen. Mit ruhiger Stimme weisst er auf Ungenauigkeiten in der Haltung hin, dann beginnt er die naechste Figur auszufuehren. Die anderen Folgen ihm mit leichter Verzoegerung.

Los Angeles, 22h Ein Mann mittleren Alters, vielleicht heisst er John, baut seine Kartonkisten zu einem Windschutz zusammen. Heute hat einen der richtig guten Plaetze vor der Central Bank erwischt und wenn sie ihn nicht wieder wegjagen, wird er eine angenehme Nacht verbringen koennen. Vorsichtig glaettet er die Unebenheiten und legt sich hin.

Montag, 25.5.2009

Fukuoka, 0:48h Jakob sitzt in seinem Zimmer vor dem Computer. Morgen hat er einen langen Tag vor sich, viel Unterricht, ein Interview, eine Presaentation. Das Internetradio spielt elektronische, immer gleichklingende Toene und verstaerkt das Gefuehls des totalen Zeitvakuums. Die Zeit steht still, ausser ihm gibt es gerade kein Lebewesen, dass sich ruehrt. Erst wenn er in den Zeitfluss zurueckkehrt, werden auch die anderen sich erneut ihren Taetigkeiten zuwenden.

Im Flur erklingt eine Eisentuer die zufaellt.


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Mein schönstes Gedicht


Mein schönstes Gedicht? Ich schrieb es nicht. Aus tiefsten Tiefen stieg es. Ich schwieg es.

von Mascha Kaléko


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Zuviel Input, kein Ventil


Es gibt eine Zeichnung von Loriot, auf der ein Autofahrer auf einem kleinen runden Platz "gefangen" ist, da alle Strassen, die auf ihn zufuehren Einbahnstrassen sind. Allerdings nur zum Platz hin, nicht mehr weg davon. Der Autofahrer faehrt von einem Einfahrt verboten Schild zum naechsten, immer im Kreis herum. Wuerden nun weitere Autofahrer hinzukommen, wuerde die Situation zunehmend kritischer werden, da immer mehr Autos ohne Ausweg zusammenkaemen.

Vermutlich hat der Comic auch Implikationen bezueglich der sprichtwoertlichen deutschen Regelkonformitaet, aber ich habe mich heute daran erinnert, weil das Gefuehl habe, nicht zu wissen, wie ich mich ausdruecken soll. Es gibt viele menschliche Ausdrucksformen, das Sprechen, das Schreiben, das Malen, das Singen, das Tanzen, das Wueten, das Formen usw. Auf unterschiedliche Weise werden die Eindruecke, Empfindungen, der gesamte Input, der fortwaehrend auf einen einstroemt verarbeit und wieder ausgegeben. Ob dies dann Inspiration oder Trauma genannt wird ist eine Frage der Bewertung.

Wo ist mein Ventil? Die Weise, in der ich das Gefuehl habe, adequat darstellen zu koennen, was mich bewegt? Vielleicht ist es ja reine Selbstueberschaetzung, aber ich glaube intensiv zu fuehlen. Viel zu fuehlen. Ich moechte diese Gefuehle zum Ausdruck bringen, aus mir herausholen und ans Tageslicht befoerdern. Ob dies dann fuer jemanden anderen etwas bedeutet, auch jemanden anderen beruehrt ist erst der naechste Schritt. So aber bleibt der Gefuehlwulst in mir drin, unklar und schemenhaft. Die Form kommt erst von der Formulierung.

Heute habe ich das Buch "Kokoro" (Herz) von Natsume Soseki fertig gelesen. Ein langer Weg war es, zum einen weil es oft schwieriges Vokabular benutzte, was das Lesen zeitraubend machte. Und ausserdem, weil es nicht spannend war. Kein Buch mit oder ueber Geschehnisse. Eigentlich eine endlose Aneinanderreihung von Gedanken, Gespraechen, Belehrungen, hauptsaechlich Gedanken. Der erste Teil erzaehlte ueber die Bekanntschaft des studentischen Ich-Erzaehlers mit dem Sensei (Lehrer). Von Anfang an ist die Beziehung von tiefem Respekt gepraegt, obwohl der Sensei von sich aus kaum Redet und auch sonst keinerlei aeusseren Leistungen vollbringt. Dennoch verehrt ihn der Erzaehler mehr, als ihm sein eigentliches Studium bedeutet. Im zweiten Teil kehrt der Student in sein Heimatdorf zurueck, weil dort sein Vater schwer erkrankt ist. Dabei fuehlt er sich eingeengt von den doerflichen Strukturen und Denkmustern, will schnell wieder nach Tokio in die Stadt zurueck. Gleichzeitig traegt sein Bruder die Aufforderung heran, nach dem Tod des Vaters den Haushalt zu uebernehmen. Als der Vater im Sterben liegt kommt ein langer Brief vom Sensei, in dem dieser das Geheimnis offenbart, dass all die Jahre sein Herz verdunkelte und er nicht einmal seiner Frau mitteilen konnte. In jungen Jahren hatten er und sein Freund K die gleiche Frau geliebt. K offenbarte dies dem jungen Sensei, woraufhin dieser in Panik geriet und schliesslich, ohne das K davon erfuhr um die Hand des Maedchens anhielt und sie auch zugesprochen kam. Da er das Gefuehl hatte, K hintergangen zu haben sagte er ihm nichts, bis dieser es aus anderer Quelle erfuhr. K beging daraufhin Selbstmord, so dass der Sensei auf ewig die Moeglichkeit einer Klaerung verlor. Der Brief ist quasi sein Testament und endet mit den Worten: "Wenn du diesen Brief erhaelst werde ich bereits nicht mehr am Leben sein."

War das Buch interessant? Ehrlich gesagt, nicht uebermaessig. Aber auch nicht langweilig. Penibel und sehr konzentriert geschrieben, so dass es zwar teilweise zaeh zu lesen war, aber dennoch kein Wort ueberfluessig war. Gesellschaftskritisch gelesen ist das eindeutigste Thema der Wandel zwischen alten und neuen Werten, die von den Protagonisten ausfuehrlich reflektiert werden, wobei letztlich kein Urteil ueber gut oder schlecht statt findet. Auf der persoenlichen Ebene geht es um Gefuehlszwickmuehlen, die manchmal keine optimale oder auch ueberhaupt keine Loesung zulassen. Die Athmosphaere ist trueb, eher pessimistisch, ohne grosse Aussicht auf Glueck. Gleichzeitig wirkt das Geschehen sehr realistisch, sowie auch heute noch zeitgemaess, was dazu fuehrt, dass es in dem traumwandlerisch-realitaetsfernen mir ernste Sorgen ausgeloest hat.

Aber sehen wir die Sache positiv, ich habe einen kompletten Roman auf japanisch gelesen, so klassisch und beruehmt, dass ihn jeder Japaner kennt, aber nicht so viele gelesen haben. Vermutlich vergleichbar mit Thomas Mann, mit der Sprache ebenfalls noch etwas anders als heute. Aber dennoch, als naechstes moechte ich eher was neueres lesen, denke ich...


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If Japan, on some subconscious level, didn’t fear the machine,
it would never have its corner in cyberpunk culture.
On the other hand, it would have nothing to fear from the machines
if they weren’t so damn good at making them.
by Mizuko Ito, Chanpon-Blog
online for 8031 Days
last updated: 5/3/13, 7:19 PM

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    by JakobAbuLouie (4/14/14, 7:09 AM)
    Times of Change
    Last weekend I visited my grandparents for the last time. After the death of my grandmother last year, the house was sold and all the art was moved into a storage room. It was very strange to see those familiar places, already almost empty. The storage room was then full...
    by nestap (5/3/13, 7:19 PM)
    Sie ist da!
    Heute am 22.2.13 um kurz vor 12h wurde Noemi geboren. Willkommen im Leben! Wir sind froh, dass du da bist.
    by nestap (2/22/13, 1:05 PM)
    Hannah Arendt sagt:
    Am 17. August 1946 in einem Brief an den Philosophen Karl Jaspers über den Holocaust: „Für diese Verbrechen gibt es keine angemessenen Strafen mehr. Göring zu hängen ist zwar notwendig, aber völlig inadäquat. Das heißt, diese Schuld, im Gegensatz zu aller kriminellen Schuld, übersteigt und zerbricht alle Rechtsordnung. Dies ist...
    by nestap (7/4/11, 12:47 PM)
    Ein Geschenk
    Heute kam ein Geschenk für Louie aus Japan. Das war größer als der Louie: Drinnen ging es dann so weiter: Polsterung... Drunter das Geschenk... In einer Plastikhülle... In einer Papiertüte... In einer Geschenktüte... In einer Plastiktüte... In einer Papierhülle... Und das ist es: Eine Decke, made in England. Soviel zu Verpackungskultur und vielleicht noch Müllreduzierung... (?!?)
    by nestap (2/21/11, 8:35 PM)

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    Da ich es nicht herausgefunden habe, wie man eine Extraseite für Links einrichtet, werden diese sich jetzt erstmal hier unten stapeln, wo sowieso niemand hinschaut. Wenn das mal jemand sieht, der sich auskennt, freu ich mich gern über einen Hinweis oder Link, wo ich nachschauen kann... Benutzt dürfen sie natürlich auch gerne...