Terrified...

 What´s going on? Where am I?

 

falscher Gegenstand?


Der Gegenstand der Ethnologie.

Die Ethnologie ist bestimmt nicht die einzige Wissenschaft, bei der es unterschiedliche Auffassungen geben kann, was denn ihr Gegenstand sei oder was ihr Erkenntnisinteresse sei. Doch dies soll keine Vergleichstudie sein.

Zunächst könnte man sagen, war es noch recht eindeutig. Man beschäftigte sich mit denen, die in sonst keiner Wissenschaft zu Wort gekommen waren, die nicht unter Indo-, Japano-, Sino- oder sonst einer -logie zu finden waren. Oder bzw. und man suchte nach Wegen, diese unter Kontrolle zu halten und zu konservieren, in der festen Annahme, dass die Kontrolle gelingen und die indigenen kulturellen Erscheinungen bereits bald zum Verschwinden verurteilt sein müssten.

Inzwischen hat die Ethnologie eine ganze Menge Zweifel über sich ergehen lassen, am meisten aus den eigenen Reihen. Dieser Versuch sich von einer zweifelhaften Vergangenheit zu lösen, hatte auch die Folge, den Gegenstand der Ethnologie auszuweiten. Damit fällt jetzt auch die eigene Kultur ins kritische Licht und dient nicht mehr als sichere Aussichtsplattform, von der aus die anderen beobachtet werden können. Theoretische gesehen wird die Methode der Ethnologie auf alle Bereiche und alle Gesellschaften der Welt anwendbar, aber wie an anderer Stelle bereits bemerkt reduziert sich die Methode damit sehr leicht auf die Selbstreflexivität (positiv ausgedrückt) oder die Dekonstruktion.

Während ich diese Selbstreflexion für etwas sehr wichtiges Halte, glaube ich den Grund (oder einen Grund) für eine Handlungsunfähigkeit der Ethnologie ausgemacht zu haben. Sie hat sich schlicht und einfach übernommen. Indem ihr "Fokus" nunmehr auf der ganzen Welt beruht (schon diese Formulierung scheint paradox), kann sie nur noch Aussagen tätigen, die sehr allgemein sind. Oder sehr spezifisch. Denn die Ausrichtungen einzelner Personen sind, verbunden mit der Begrenztheit des menschlichen Fähigkeitsrahmens auf bestimmte Aspekte und Gebiete spezialisiert.

Das geläufige Bild eines Universitätsabgängers ist häufig das eines überqualifizierten "Fachidioten". Das allgemeine Studium der Ethnologie bietet (zumindest an der LMU) eine Grundlage der "Kritik an moderner (um nicht zu sagen kapitalistischer) Gesellschaft". Clastres mit seinen "Staatsfeinden", Meillassoux mit seiner Lobhymne der Horde, Polanyi, noch unter Einwirken des Krieges, der die Hölle der kapitalistischen Produktion in allen Farben ausmalt und die Aktion- und Postmodernen Ethnologen natürlich sowieso.

Worüber weiß ein Ethnologe Bescheid? Ist das die Basis? Und vor allem: wie wird sie weitergeführt? Ein Sammelsurium der Kritik? Der Schreckensnachrichten? Oder spezialisiert man sich auf ein Volk, eine Nation, ein wie auch immer abgegrenzte Gruppe? Dann verlässt man den Fokus der Ethnologie und wird zum Fachidioten. Natürlich sind genau aus dieser Notwendigkeit die ganzen Vorsichtsmaßnahmen entstanden. Warum gibt es keine klare Erklärung von Feldforschung? Na, weil es die nicht geben darf. Warum gibt es keine Methode und kein Ziel der Ethnologe? Dito.

Eine Dozentin sagte zum Abschluss ihrer Vorlesung, nachdem sie den Dekonstruismus auseinandergenommen hatte und seine Einzelteile vor uns hingebreitet hatte: (sinngemäß) "Ethnologen sollten diese tiefgreifende Kritik anerkennen und nicht wieder den Schritt zurück machen, um das Problem zu umgehen oder wegzuerklären. Im Gegenteil sollten sie genau dies als ihre Stärke anerkennen und mit Überzeugung nach außen tragen!"

"Nach außen tragen!" ja, genau das, denn so lange die Ethnologie sich nur selbst dekonstruiert, macht sie es anderen leicht, sie zu übertönen oder einfach ganz verschwinden zu lassen.

Menschen, die gut über sich selbst lachen können, können auch gut Witze über andere machen. Aber sehe ich damit wirklich das halbvolle Glas?


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Dekonstruktion


In der Krise der Ethnologie heisst es, der Gegenstand verschwindet. Er verschwindet, da überhaupt der Erkenntnisapparat an sich angezweifelt wird. D.h. also zB. das die Kategorien, die angesetzt werden einer westlichen Wissenschaftstradition entspringen. Dieses Ansetzen von Kategorien auf andere Völker sei unangemessen. Es geht um das Anbringen von Kategorien wie Natur und Kultur, Subjekt und Objekt etc. Dabei kann die Ethnologie als Weiser einer neuen Richtung wirken, da sie sich durch das Einbringen von völlig neuen Gedanken, die quasi außerhalb dieser Teufelsmühle entstanden sind, eine Möglichkeit der Selbstreflexion beitet, die die Philosophie nicht mehr in der Lage ist zu leisten. Dem liegt andererseits die Erkenntnis zu Grunde, dass Ethnologie sicht mit fremden Kulturen beschäftigt. Durch den Vorgang, diese zum Objekt zu machen, werden sie dadurch gleichzeitig zum Opfer. Opfer insofern, da das Anbringen der Kategorien nur durch das bereits bestehende ungleiche Machtverhältnis möglich ist und somit durch die Wissenschaft Machtverhältnisse weiter getragen weden.

Dazu habe ich einige Gedanken.

Durch diesen nun schon einige Zeit laufenden Prozess der weltweiten Verflechtung, auch oder vielleicht sogar gerade auf wissenschaftlicher Ebene, hat sich dieser Apparat schon sehr weit durch gesetzt oder zumindest Einflüsse gezeigt. Zwar gab es auch gegen Bewegungen, wie Edwards Saids "Orientalismus", aber zum einen sind diese nur Dekonstruktion und weniger ein aufbauen von Gegenmodellen. Rabinow meinte zB., dass der "Okzidentalismus" zwar ebenfalls existiere, aber nicht in vergleichbarem Maße. Außerdem werden Vertreter anderer Völker ja erst als Wissenschaftler und damit als gleichwertige Vertreter einer "fundierten Meinung" anerkannt, wenn sie sich auf diesen Apparat einlassen.

Während an dieser Stelle genau wieder gesagt werden könnte, dass es jetzt die Aufgabe der Ethnologie wäre, diese Asymmetrie aufzulösen und andere Stimmen als gleichwertig anzusehen, geht die Problematik weiter. Zum einen stellt sich selbstverständlich die Frage der Kontrollinstanz, da mit einer solchen Öffnung auch sämtliches "Geschwätz" (einfach im Sinne von "nicht-wissenschaftlicher" Meinung) in der eigenen Kultur eine Aufwertung erhielte. An diesem Punkt wird erkennbar, dass die konsequente Durchführung der Postmoderne nur die komplette Auflösung der Wissenschaft sein kann. Der andere Punkt ist, dass andere Völker die Wissenschaft und die damit verbundenen Machtstrukturen internalisiert haben können. So betrachtet ist es zwar eindeutig die "Schuld" der westlichen Eroberer, ihre Machtstrukturen reproduiert zu haben. Durch genau die, von der Postmoderne hervorgebrachte Kritik ist es jedoch nicht mehr möglich eine Kommunikation zu erzwingen. Soweit so gut. Man müsste also darauf hoffen, dass (und jetzt wird es dann wirklich utopisch) die Völker, die den Wissenschaftsbegriff in seiner noch unhinterfragten Form übernommen haben, selbst auf die gleichen Gedanken kommen, mit denen wir ihn durchzogen und zersetzt haben. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn mit mehr Vorsicht behandeln groß, da er ihnen ja ohnehin aufgedrängt wurde. Dennoch fehlt ihnen ein entscheidender Motor zu dieser Hinterfragung, nämlich die Positionierung am oberen Ende der Machtleiter. Für sie gilt unter Umständen nicht die Feststellung "auch durch Wissenschaftliche Kategorien werden Machtverhältnisse weitergetragen". Dies sozusagen nur, zumindest in der Formulierung der Kritiker, in Bezug auf den Westen, wo sie die unterlegene Rolle spielen. Dies scheint mir besonders fraglich bei Völkern, bei denen sich die Eindeutigkeit der westlichen Überlegenheit schon längst nicht mehr so einfach sagen lässt.

Während ich nicht den Wert der Selbstreflexivität in Frage stellen möchte, der durch die Postmoderne eingeführt oder zumindest auf ein erneutes Hoch gebracht wurde, finde ich es doch nicht sinnvoll sich dadurch die Handlungsmöglichkeiten nehmen zu lassen. Ohne dies als entgültigen Lösungsvorschlaf hinstellen zu wollen schlage ich eine "todesverachtende Ethnologie" vor. Es geht darum, Meinungen aggressiv und deutlich vorzutragen. Wenn sie sich nach späteren Erkenntnissen und Selbstreflexionen als falsch herausstellen sollten, so gibt es außer den eigenen Ehrvorstellungen nichts, was einen daran hindern sollte, sie nachträglich zu revidieren. Also schämt euch nicht, scheut euch nicht!


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Empathische Beobachtung


"Wie heisst diese Methode nochmal, die die Ethnologen immer einsetzen. Empathische Beobachtung oder so ähnlich, oder?" fragte heute der Dozent (Politologe) des Kurses für die Gesellschaft Japans. Ein schönes Bild, wie Ergebnisse die von "uns" Ethnologen erzielt werden außerhalb Beachtung erhalten.


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nichts Böses?


Bei der Post werden seit einiger Zeit Postkarten verkauft, mit seichten Sprüchen darauf. Zum Teil angeblich von irgendwelchen Berühmtheiten, meistens aber nicht einmal das. Die einfacheren Varienten sagen dabei einfach (und direkt) "Du fehlst mir!" o.ä. Davon abgesehen, dass ich die Karten nicht schön finde (persönliche Meinung) und es auch nicht für einen allzu tiefen Beweis der Zuneigung empfinde, in der Post schnell eine Karte zu kaufen und mit den anderen Sachen, für die man eigentlich hergekommen ist loszuschicken habe ich hiergegen nichts einzuwenden.

Letztens entdeckte ich eine Karte auf der eine Frau auf einem Schwimmreifen in einem Pool trieb, mit einem großen Hut ins Gesicht gezogen, ohne einen Hinweis auf eine Welt jenseits der Hutkrempe. Darunter war der Spruch "Wenn ich nichts tue, kann ich auch nichts Böses tun!" zu lesen.

Es geht also diametral gegen den Spruch "nichts sagen ist auch eine Antwort" und ist finde ich ein Hohn, Arschtritt aller Leute die sich für etwas einsetzen.

So leicht kann man sich nicht aus der Affäre ziehen. Das dies inzwischen Allgemeinwissen ist, scheint nach wie vor ein Traum zu sein.

Also noch einmal direkt:

Nein, wenn du nichts tust, tust du damit nicht automatisch nichts Böses!

Meine Meinung!


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Flash of light...


"Sie dürfen sich schon mal entkleiden! Bis auf die Unterhose, dann das blaue Armani-Hemdchen drüber."

In der Umkleide noch die linke Achsel rasiert. Mit sterilem Rasierkopf.

"Kann ich mein Buch mitnehmen?"

"DSie Antwort ist ein klares Nein! Wo Sie jetzt hingehen, brauchen Sie kein Buch..."

Auf eine Bahre gelegt. Mit einer weißen Decke belegt. In die linke Hand ein Kabel, Puls- und Blutdruckmesser. Ich frage wofür und halte damit den Vermumten in seiner Arbeit auf. Ich möchte nicht betäubt werden.

Ich wache wieder auf. Mein Arm schläft. Der andere ist festgebunden. Der taube Arm wird herum bewegt, von anderen Armen. Ich habe da kein Stimmrecht mehr. Dann wird ein weißer Vorhang zwischen diesen Arm und m ich gehängt.

"Darf ich zuschauen?" - "Nein!"

Die Bohrgeräusche der Bauarbeiter vermischen sich mit denen der Knochenreparateure. Dabei unterhalten sie sich über einige Dinge, die nicht zum Gegenstand gehören. Codesprache.

Eine Dame zu meiner rechten beobachtet meine vitalen Funktionen. Sie sieht auch am Vorhang vorbei und erstattet Bericht.

"Jetzt ist ist ein so großer Schnitt drin!" dazu ein Fingerzeig.

Hat aber nichts mit mir zu tun. Nur mit diesem Arm dort.

"Wollen Sie wirklich kein Schlafmittel?" - "Nein!"

An der Schiebetür gegenüber steht "Tür immer schließen." Dem T wurde ein Strich hinzugefügt und jetzt steht dort "Für immer schließen."

Dann voll verpüackt rücktransport ins Abholzimmer. Der Arm baumelt, wie wenn man sich eine große Wurst um den Hals gehängt hätte. Das fühlt sich komisch an. Irgendwie lustig...


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Ghostwriting


Das ist ja abgefahren. Da gibt es Firmen, die schreiben von der Hausarbeit bis zur Promotion alle Texte für mich. Und dann wird das angeklagt von Unis oder Zeitung und die Firmen verteidigen sich und sagen, wir würden nur Hilfestellungen leisten oder wir würden betonen, dass die Studenten es zu sagen hätten, wenn die Arbeiten nicht von ihnen stammen. Wow, was unsere moderne Welt für moralische Probleme aufwirft. Aber egal wie, wenn jemand anders meine Arbeit schreibt, dann hab ich davon nichts oder nicht viel, was bei mir hängenbleibt. Artickel vom Spiegel zu dem Thema...


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Terroristen


Ich wohne in der Nähe dieses futuristisch anmutenden Gewächshauses, dass den örtlichen U-Bahnhof enthällt. Wir können sehr stolz sein auf eine solche Errungenschaft von Baukunst. Leider wird sie nicht zum Anbau von Tomaten genutzt, was eine geeignete zusätzliche Einnahmequelle wäre, für die laufenden Kosten, die die Station fortweg erzeugt. Da seien zunächst einmal die Kosten für das einwandfreie Aussehen genannt. Vermutlich durch eine gewisse Spannung die fortwährend auf dem ganzen Gerüst liegen oder durch Kälte-Wärme unterschiede, jedenfalls zeigen sich alle paar Wochen Sprünge in einer der Scheiben, die dann wiederum einige Zeit später ausgewechselt wird.

Dazu kam, dass die vorletzte Nacht eine Gruppe von Terroristen jetzt auch die gesamte Breitseite mit Graffiti beschmierte. Noch am selben Abend kamen zwei Polizeibeamten um sich die Sache zu besehen.

Wahrscheinlich handelt es sich um Gegner von Heiligendamm und es ist deswegen gerechtfertigt, jetzt auch im Münchner Süden die Briefe zu öffnen. Um sicher zu gehen. Bin ich froh!


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If Japan, on some subconscious level, didn’t fear the machine,
it would never have its corner in cyberpunk culture.
On the other hand, it would have nothing to fear from the machines
if they weren’t so damn good at making them.
by Mizuko Ito, Chanpon-Blog
online for 8298 Days
last updated: 5/3/13, 7:19 PM

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    by JakobAbuLouie (4/14/14, 7:09 AM)
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    Last weekend I visited my grandparents for the last time. After the death of my grandmother last year, the house was sold and all the art was moved into a storage room. It was very strange to see those familiar places, already almost empty. The storage room was then full...
    by nestap (5/3/13, 7:19 PM)
    Sie ist da!
    Heute am 22.2.13 um kurz vor 12h wurde Noemi geboren. Willkommen im Leben! Wir sind froh, dass du da bist.
    by nestap (2/22/13, 1:05 PM)
    Hannah Arendt sagt:
    Am 17. August 1946 in einem Brief an den Philosophen Karl Jaspers über den Holocaust: „Für diese Verbrechen gibt es keine angemessenen Strafen mehr. Göring zu hängen ist zwar notwendig, aber völlig inadäquat. Das heißt, diese Schuld, im Gegensatz zu aller kriminellen Schuld, übersteigt und zerbricht alle Rechtsordnung. Dies ist...
    by nestap (7/4/11, 12:47 PM)
    Ein Geschenk
    Heute kam ein Geschenk für Louie aus Japan. Das war größer als der Louie: Drinnen ging es dann so weiter: Polsterung... Drunter das Geschenk... In einer Plastikhülle... In einer Papiertüte... In einer Geschenktüte... In einer Plastiktüte... In einer Papierhülle... Und das ist es: Eine Decke, made in England. Soviel zu Verpackungskultur und vielleicht noch Müllreduzierung... (?!?)
    by nestap (2/21/11, 8:35 PM)

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    Da ich es nicht herausgefunden habe, wie man eine Extraseite für Links einrichtet, werden diese sich jetzt erstmal hier unten stapeln, wo sowieso niemand hinschaut. Wenn das mal jemand sieht, der sich auskennt, freu ich mich gern über einen Hinweis oder Link, wo ich nachschauen kann... Benutzt dürfen sie natürlich auch gerne...