Terrified... |
Dept. of Gedanken, nestap, July 12, 2007 at 12:23:52 PM CEST Dekonstruktion In der Krise der Ethnologie heisst es, der Gegenstand verschwindet. Er verschwindet, da überhaupt der Erkenntnisapparat an sich angezweifelt wird. D.h. also zB. das die Kategorien, die angesetzt werden einer westlichen Wissenschaftstradition entspringen. Dieses Ansetzen von Kategorien auf andere Völker sei unangemessen. Es geht um das Anbringen von Kategorien wie Natur und Kultur, Subjekt und Objekt etc. Dabei kann die Ethnologie als Weiser einer neuen Richtung wirken, da sie sich durch das Einbringen von völlig neuen Gedanken, die quasi außerhalb dieser Teufelsmühle entstanden sind, eine Möglichkeit der Selbstreflexion beitet, die die Philosophie nicht mehr in der Lage ist zu leisten. Dem liegt andererseits die Erkenntnis zu Grunde, dass Ethnologie sicht mit fremden Kulturen beschäftigt. Durch den Vorgang, diese zum Objekt zu machen, werden sie dadurch gleichzeitig zum Opfer. Opfer insofern, da das Anbringen der Kategorien nur durch das bereits bestehende ungleiche Machtverhältnis möglich ist und somit durch die Wissenschaft Machtverhältnisse weiter getragen weden. Dazu habe ich einige Gedanken. Durch diesen nun schon einige Zeit laufenden Prozess der weltweiten Verflechtung, auch oder vielleicht sogar gerade auf wissenschaftlicher Ebene, hat sich dieser Apparat schon sehr weit durch gesetzt oder zumindest Einflüsse gezeigt. Zwar gab es auch gegen Bewegungen, wie Edwards Saids "Orientalismus", aber zum einen sind diese nur Dekonstruktion und weniger ein aufbauen von Gegenmodellen. Rabinow meinte zB., dass der "Okzidentalismus" zwar ebenfalls existiere, aber nicht in vergleichbarem Maße. Außerdem werden Vertreter anderer Völker ja erst als Wissenschaftler und damit als gleichwertige Vertreter einer "fundierten Meinung" anerkannt, wenn sie sich auf diesen Apparat einlassen. Während an dieser Stelle genau wieder gesagt werden könnte, dass es jetzt die Aufgabe der Ethnologie wäre, diese Asymmetrie aufzulösen und andere Stimmen als gleichwertig anzusehen, geht die Problematik weiter. Zum einen stellt sich selbstverständlich die Frage der Kontrollinstanz, da mit einer solchen Öffnung auch sämtliches "Geschwätz" (einfach im Sinne von "nicht-wissenschaftlicher" Meinung) in der eigenen Kultur eine Aufwertung erhielte. An diesem Punkt wird erkennbar, dass die konsequente Durchführung der Postmoderne nur die komplette Auflösung der Wissenschaft sein kann. Der andere Punkt ist, dass andere Völker die Wissenschaft und die damit verbundenen Machtstrukturen internalisiert haben können. So betrachtet ist es zwar eindeutig die "Schuld" der westlichen Eroberer, ihre Machtstrukturen reproduiert zu haben. Durch genau die, von der Postmoderne hervorgebrachte Kritik ist es jedoch nicht mehr möglich eine Kommunikation zu erzwingen. Soweit so gut. Man müsste also darauf hoffen, dass (und jetzt wird es dann wirklich utopisch) die Völker, die den Wissenschaftsbegriff in seiner noch unhinterfragten Form übernommen haben, selbst auf die gleichen Gedanken kommen, mit denen wir ihn durchzogen und zersetzt haben. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn mit mehr Vorsicht behandeln groß, da er ihnen ja ohnehin aufgedrängt wurde. Dennoch fehlt ihnen ein entscheidender Motor zu dieser Hinterfragung, nämlich die Positionierung am oberen Ende der Machtleiter. Für sie gilt unter Umständen nicht die Feststellung "auch durch Wissenschaftliche Kategorien werden Machtverhältnisse weitergetragen". Dies sozusagen nur, zumindest in der Formulierung der Kritiker, in Bezug auf den Westen, wo sie die unterlegene Rolle spielen. Dies scheint mir besonders fraglich bei Völkern, bei denen sich die Eindeutigkeit der westlichen Überlegenheit schon längst nicht mehr so einfach sagen lässt. Während ich nicht den Wert der Selbstreflexivität in Frage stellen möchte, der durch die Postmoderne eingeführt oder zumindest auf ein erneutes Hoch gebracht wurde, finde ich es doch nicht sinnvoll sich dadurch die Handlungsmöglichkeiten nehmen zu lassen. Ohne dies als entgültigen Lösungsvorschlaf hinstellen zu wollen schlage ich eine "todesverachtende Ethnologie" vor. Es geht darum, Meinungen aggressiv und deutlich vorzutragen. Wenn sie sich nach späteren Erkenntnissen und Selbstreflexionen als falsch herausstellen sollten, so gibt es außer den eigenen Ehrvorstellungen nichts, was einen daran hindern sollte, sie nachträglich zu revidieren. Also schämt euch nicht, scheut euch nicht! |
If Japan, on some subconscious level, didn’t fear the machine,
it would never have its corner in cyberpunk culture. On the other hand, it would have nothing to fear from the machines if they weren’t so damn good at making them. by Mizuko Ito, Chanpon-Blog online for 8298 Days last updated: 5/3/13, 7:19 PM Browse by Category You're not logged in ... login
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